Besonders die "Radikalen" in der bürgerlichen Frauenbewegung verehren sie als Vorreiterin, klagt sie doch seit 40 Jahren das Stimmrecht für Frauen ein. Mit ihrem Ansehen, ihren Aufsätzen und dem "Anschieben" einiger Vereine trägt sie zum Erstarken der "Radikalen" um die Jahrhundertwende bei. Erst eine Jahrhundertwende später wird Dohms Werk erstmalig in seiner vollständigen Gesamtheit erschlossen: von den frühen feministischen Essays über die umfrangreiche Prosa und etliche Feuilletons bis zum Spätwerk, als sie als alte Frau nochmals die Streitaxt ergreift, gegen den gesellschaftlichen Antifeminismus und gegen die deutsche Kriegsbegeisterung.
Nikola Müllers Bibliografie stellt "alles", was Hedwig Dohm in über 50 Jahren geschrieben hat, zurück in den "Dienst der Frauen": Sämtliche Texte, auch bisher unbekannte, sowie eine Fülle von Sekundärliteratur, sind durch Kommentare inhaltlich erschlossen und stehen so der Forschung über die berühmte Feministin zur Verfügung.
Nikola Müller: Hedwig Dohm (1831-1919). Eine kommentierte Bibliografie. Berlin: Trafo 2000. 164 Seiten, ISBN 3-89626-238-6
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