Mittwoch, 2. Juli 2008

Hedwig-Dohm-Gedenkstätte in Berlin

Von Marianne Krüll http://www.mariannekruell.de/

Hedwig Dohm, die große Vordenkerin der bürgerlich-radikalen Frauenbewegung im 19. Jahrhundert hat nun eine Gedenkstätte auf ihrem Grab auf dem alten kulturhistorischen St. Matthäuskirchhof in Berlin-Schöneberg erhalten. Der Journalistinnenbund, der jährlich eine Hedwig-Dohm-Urkunde an eine Journalistin verleiht, hat mit einer Spendenaktion ermöglicht, daß ein wunderschöner Gedenkstein errichtet wurde, den die Kölner Künstlerin und Hedwig-Dohm-Verehrerin Ulrike Oeter entworfen hat.
Die Enthüllung des Steins fand 22. September 2007 bei strahlendem Sonnenschein in Anwesenheit von über 100 Menschen statt. Ansprachen wurden gehalten (Cornelia Wenzel vom Archiv der Frauenbewegung, Kassel, Reingard Jäkl, Berliner Frauengeschichtsforscherin, Marlies Hesse vom Journalistinnenbund, Lutz Mertens, Kirchhofsverwaltung, Ulrike Oeter und von mir selbst), die Inge von Bönninghausen moderierte. Und zum krönenden Abschluß ließen wir alle rote Luftballons mit angehängten Zitaten von Hedwig Dohm in den Himmel steigen. Eine Saxophonistin spielte dazu - es war wirklich ein würdiges und gleichzeitig fröhliches Fest für "unsere Hedwig"! Im Mai 2008 wurde dem Gedenkstein der rot-leuchtende Glasaufsatz hinzugefügt, dessen innere blätterartige Struktur ein sehr schönes Symbol für die Schriftstellerin darstellt, nicht wahr?
Auch die anschließende Gedenkfeier im Schöneberger Rathaus mit mehreren Ansprachen, darunter einem Vortrag von Isabel Rohner und Nikola Müller, den Herausgeberinnen der Hedwig Dohm-Schriftenreihe und einem Beitrag von Schülerinnen der Hedwig-Dohm-Oberschule in Berlin, die in verteilten Rollen über die heutige rechtliche Situation von Frauen in Deutschland und anderen Ländern selbstverfaßte Texte vortrugen, war sehr gelungen.
Und dann wurde auch noch die Hedwig-Dohm-Straße am neuen Bahnhof Südkreuz unter Beteiligung von lokalpolitischer Prominenz eingeweiht. Es ist nur ein kurzes unbebautes Straßenstück direkt vor dem Bahnhof Südkreuz. Eine Bebauung ist aber vorgesehen, so daß es dann auch Adressen mit "Hedwig-Dohm-Straße" geben wird. Vielleicht werden auch auf dem Bahnhof die Ausgänge, die zur Straße führen, neu bezeichnet.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sie ist so schick, die Gedenkstätte!!